Therme: öffentliches Bad im alten römischen Reich

ThermeEine Therme (von gr. Thermos für „Wärme“) bezeichnet ein öffentliches Bad im alten römischen Reich. Sie war ein Ort für Erholung, Kommunikation und der Heilung. Die Bäder verfügten nicht nur über warmes Wasser, sondern auch über Boden- und Wandheizungen.

Mit der Einführung der Balneologie wurde das therapeutische Angebot um diverse Bäder und Wasseranwendungen erweitert.

Der Begriff Therme wird heute häufig von Freizeitbädern verwendet, obwohl diese nicht immer über Thermalwasser verfügen. Diese Bezeichnung hat sich dennoch für Bäder mit Wellness-Angebot oder therapeutischen Angeboten eingebürgert.

Thermen wirkten damals wie heute aufgrund ihrer Wärme und den zahlreichen Wasseranwendungen wohltuend. Gerade Anwendungen mit Thermalwasser regen den Stoffwechsel an und helfen bei Nervenleiden. (1)

Entstehung und Geschichte

Die Therme im alten Rom

Die Verwendung von Thermen ist bereits aus römischen Zeit bekannt. Der Begriff wurde erstmals gegen Ende des 1. Jahrhunderts in Rom geprägt. Öffentliche Badeanstalten gab es jedoch schon seit etwa 400 v. Christus. Sie wurden überwiegend in Rom selbst gebaut und ausgiebig genutzt. (2)

Die Besonderheit dieses Badhauses war seine Architektur. Zur Wärmeerhaltung wurden unter dem Fußboden und in den Wänden warme Leitungen geführt. Diese waren mit Heißluft gefüllt und sorgten dadurch für aufgeheizte Räume.

Zu Beginn war die Therme ein Ort der Kommunikation und der Entspannung. Mit der Zeit wurde dort jedoch nicht nur gebadet. Sie war auch ein Ort der Therapie und des Sports. Durch Asklepiades von Bithynien wurde um 80 v. Christus in Rom die Balneologie eingeführt. Von da an wurden in der Therme auch Heilbäder und Wasseranwendungen mit Thermalwasser angeboten.

Die Therme heute

Freibad Heute werden häufig Freizeitbäder als Therme bezeichnet. Der Begriff wird oft für große Badeanstalten mit zugehörigem Wellness- oder Balneologie-Angebot verwendet. Die Bezeichnung Therme sagt jedoch nichts Spezifisches über die Art des Bades oder dessen Angebot aus.

Als Thermalbad werden heute gesundheitsfördernde oder therapeutische Bäder bezeichnet. Sie sind mit mineralischem Thermalwasser aus naheliegenden Quellen gefüllt. Zudem wird dort häufig ein vielseitiges Balneologie-Angebot zur Verfügung gestellt.

Häufige Ausstattung einer modernen Therme:

  • mehrere Schwimmbecken
  • Solebad
  • Sauna
  • Dampfbad
  • Whirlpool
  • Außenbecken
  • Warmwasserbecken

Wirkung der Therme

Die Wirkung der damaligen Therme hing ganz von der jeweiligen Anwendung ab. Schließlich wurde dort nicht nur gebadet. Doch allein das Wasser und die Wärme taten den Badegästen gut. Wasser, Dampf und Schwitzkuren reinigten die Haut, lockerten die Muskeln und stärkten Kreislauf und Stoffwechsel. (1)

Als die Balneotherapie hinzu kam, konnte der gesundheitliche Nutzen deutlich erhöht werden. Durch Thermalwasser, gezielte Wasseranwendungen oder Trinkkuren konnten Krankheiten gemindert oder geheilt werden. Je nach Anwendungen halfen sie bei Hautkrankheiten, rheumatischen Beschwerden, Gicht oder etwa Bluthochdruck. (1)

Nutzen und Verwendung

Thermenähnliche Badeeinrichtungen gelten heute als umfassender Ort der Entspannung und Heilung. Sie sind meist mit einer Vielzahl von Wellness-Anwendungen verbunden. Der Besuch einer Therme (oder den dort gebotenen Anwendungen) wird in bestimmten Krankheitsfällen von Ärzten empfohlen. Doch auch gesunde Menschen nutzen solche Einrichtungen häufig zur Entspannung, Prävention oder als gesundheitsfördernde Erfahrung.

Thermen und Massage

Hot Stone MassageIn fast allen Thermen werden Massagen als zubuchbare Leistung angeboten. Da die Muskulatur durch das warme Wasser gelockert ist, bietet der Thermenbesuch einen sehr guten Rahmen für eine Entspannungsmassage.

Eine Vielzahl von klassische Wellness-Massagen wie Hot Stone Massage, Kräuterstempelmassage oder Ayurveda-Massage werden dort angeboten. Doch auch Schönheitsbehandlungen wie Peelings und Körperpackungen gehören zum angebotenen Programm.


Quellenverzeichnis

  1. Käß, Werner und Käß, Hanna (2008): Deutsches Bäderbuch, 2. Aufl., Stuttgart, Schweizerbart’Sche Verlagsbuchhandlung, S. 84-91.
  2. Wikipedia.org: Therme, abgerufen am 27.06.2012.
MH

Autor:

Ähnliche Beiträge