Yoga: Bewegungslehre aus Indien

YogaYoga ist eine spirituelle Bewegungslehre aus Indien, die körperliche wie auch meditative Elemente in sich vereint. Der Begriff kommt aus dem Sanskrit und bedeutet etwa „anspannen“ oder „anschirren“. In Deutschland ist unter Yoga vor allem die Übung von Asanas (Körperhaltungen) verbreitet.

Der Ursprung liegt in alten indischen Schriften mit philosophischen Ausführungen der verschiedenen Yogawege. Im Yoga gibt es heute viele verschiedene Richtungen und Lehren mit eigenen Schwerpunkten.

Im Wellness und Sportbereich werden im Yoga vor allem die Asanas sowie Atemübungen, Mantras und Meditationen genutzt. Diese können Entspannung, Beweglichkeit und geistige Ruhe fördern.

Herkunft und Entwicklung

YogasutraDer Yoga hat eine lange Tradition und ist mit der philosophischen und spirituellen Entwicklung Indiens verwurzelt. Er wird bereits in den klassischen Standardwerken erwähnt und ist heute auch außerhalb Indiens weit verbreitet und praktiziert.

Der Yoga war ursprünglich eine von sechs philosophische Richtungen und wurde in bekannten Werken wie der Baghavadgita oder den Veden erwähnt. Als erste Schrift zu dieser Lehre gilt das Yogasutra von Patanjali. Dabei handelt es sich um einen Leitfaden mit der Essenz der Lehre.

Zu den meditativen Praktiken des Yoga haben sich mit der Zeit auch Körperpraktiken entwickelt, welche die körperliche Verfassung der Yogis unterstützten. Heute sind vor allem diese Körperhaltungen (Asanas) unter dem Begriff „Yoga“ bekannt.

Lehren im Yoga

MeditationDer Yoga zeichnet sich mittlerweile durch eine große Vielfalt an Richtungen und Lehren aus. Während die traditionelle Auffassung verschiedenste Aspekte des Lebens umfasst, orientieren sich die modernen Lehren an körperlicher Fitness und geistiger Entspannung.

Achtgliedriger Pfad

Die Lehre und die Ziele von Yoga können von den Praktizierenden unterschiedlich aufgefasst werden. In den meisten Fällen dienen die Übungen der Beruhigung des Geistes, der Selbsterkenntnis und Klarheit oder letztlich der Erleuchtung.

In traditioneller Form wird Yoga von Patanjali als achtgliedriger Pfad im Yogasutra vorgestellt. Dazu gehören die Lehren

  • Yama (Ethik)
  • Niyama (Disziplin)
  • Dhyana (Meditation)
  • Pranayama (Atmung)
  • Pratyahara (Rückzug)
  • Samadhi (Versenkung)
  • Dharana (Konzentration)
  • Asanas (Körperhaltungen),

welche jeweils in den Kapiteln des Sutra beschrieben werden.

Vier Yogawege

Aus den Schriften der indischen Philosophien können vier Richtungen des Yoga unterschieden werden. Sie befassen sich mit jeweils anderen Aspekten der Auslebung der Lehre. Dazu gehören:

  • Raja Yoga (Meditation)
  • Bhakti-Yoga (Hingabe)
  • Karma-Yoga (Handeln)
  • Jnana Yoga (Erkenntnis)

Der bis heute bekannteste Weg des Raja Yoga wurde auch von Patanjali geprägt. (1)

Moderne Schulen und Richtungen

Mit der Zeit haben sich weitere Yogaformen entwickelt, wähernd andere bevorzugt und verbreitet wurden. Neben modernen und neuartigen Richtungen, haben sich die Lehren des Hatha oder Kundalini Yoga auch im Westen durchgesetzt.

Der Yoga wurde teilweise neu interpretiert und den Bedürfnissen des modernen Lebensstils angepasst. So gibt es heute Formen wie Schwangerschaftsyoga, Hundeyoga (Doga) oder Bikram-Yoga (Schwitzyoga).

Yoga als Fitness-Trend

Joggen SportIn weiten Teilen von Europa und Amerika hat sich Yoga seit den 1990er Jahren zu einem Fitness-Trend für körperliche und geistige Ausgeglichenheit entwickelt. Körperübungen, gezielte Atmung und Meditation stehen dabei im Vordergrund.

In Deutschland ist vor allem der Hatha Yoga sehr verbreitet. Bei dieser Yoga Praktik stehen die Asanas im Vordergrund. Sie werden mit gezielter Atmung wie etwa der Wechselatmung oder der Feueratmung sowie Entspannungsübungen kombiniert.

Auch wenn Yoga als Fitness-Trend genutzt wird, ist er im Vergleich zum klassischen Aerobic weniger belastend und anstrengend. Der Fokus liegt in der Haltung der jeweiligen Position über wenige Sekunden. Schmerzhaft sollen die Übungen jedoch nicht sein.

Die Kombination aus Entspannung, ruhiger und konzentrierter Ausführung und der erreichten Beweglichkeit und Elastizität des Körpers zeichnen den modernen Yoga aus.

Bekannte Asanas und Effekte

AsanaDer bekannte Hatha Yoga kennt viele verschiedene Asanas, die sich nach Schwierigkeitsniveau unterscheiden lassen. Sie werden im Liegen, Sitzen oder Stehen durchgeführt und beanspruchen diverse Muskelgruppen. Daraus ergeben sich verschiedene gesundheitliche Effekte.

Asanas

Asanas sind Körperpositionen, die für eine kurze Zeit eingenommen und gehalten werden. Üblicherweise dehnen und strecken sie bestimmte Körperpartien oder beanspruchen gleichzeit die Muskeln. Eine bekannte Abfolge von Asanas ist der Sonnengruß (Surya Namaskar).

Effekte von Yoga

Bei regelmäßiger Praktik können Muskeln gelockert und gedehnt werden. Die Beweglichkeit kann im ganzen Körper erhöht werden. Zudem kann Yoga Stress abbauen, geistige Klarheit fördern oder die Verdauung anregen. Viele Effekte sind bereits nach einer Yogastunde spürbar.

Hilfsmittel und Zubehör für die Yoga-Praktik

YogamatteYoga wird meist als bewegungsreiche, aber ruhige Betätigung durchgeführt. Üblich dafür sind hauptsächlich bequeme und lockere Kleidung sowie eine rutschfeste und leicht polsternde Yogamatte.

Für das Ambiente können auch Entspannungsmusik, Kerzen sowie Duftöle (Ätherisches Öl) genutzt werden. All dies kann die geistige Lösung unterstützen und die Yogastunde zu einem Ritual machen.


Quellenverzeichnis

  1. Wikipedia.org: Yoga, abgerufen am 1. August 2016.
MH

Autor:

Ähnliche Beiträge

Körperbehaarung: Eigenschaften, Sinn und Zweck

Als Körperbehaarung bezeichnet man die Behaarung des menschlichen Körpers, wobei der Begriff die Kopfbehaarung nicht mit einschließt. Männer weisen im Allgemeinen eine deutlich dichtere Körperbehaarung …