Akupunktur: Lösung körpereigener Blockaden durch Nadelstiche

AkupunkturAkupunktur ist eine Behandlungsmethode aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), und soll durch gezielte Nadelstiche die Selbstheilungskräfte des Körpers in Gang bringen.

Die Akupunktur ist eine Weiterentwicklung aus der Akupressur, wo mit Fingern anstatt mit Nadeln gearbeitet wird. Beide Techniken üben auf ganz bestimmte Punkte, welche auf den sogenannten Meridianen liegen, Druck aus. Somit sollen Blockaden im Körper gelöst, und so der Qi-Fluss im Körper freigegeben werden. Das Freigeben der Energielaufbahnen soll auf diese Weise Beschwerden lindern und zur Heilung von Krankheiten beitragen. (1)

Ursprünge der Akupunktur in der traditionellen chinesischen Medizin

AkupunkturpunkteDie Akupunktur ist ein wichtiges Element in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Ihr Ursprung reicht wohl tausende Jahre zurück. Die Anfänge der Akupunktur lassen sich nicht genau datieren, wobei das Verfahren bereits 90 v. Chr.  in der chinesischen Literatur erwähnt wurde. Daneben existieren einige Geschichten über die Entstehung der Akupuntur, deren Echtheit fraglich, sie aber dennoch interessant sind:

Nach einer alten Sage soll ein chinesischer Soldat in der Schlacht von einem Pfeil getroffen worden sein. Während die Wunde heilte, solle aber der Einschlag zu einer Verbesserung einer anderen Organerkrankung geführt haben.

Eine andere Erklärung legt nahe, dass frühzeitliche Menschen bemerkten, wie sich Schmerzen und andere Beschwerden durch Drücken oder Massieren (z.B. Gesichtsmassage) bestimmter Stellen des Körpers lindern, oder sogar heilen ließen.
Später wurde das Prinzip durch spitze Gegenstände wie Steinen oder Knochensplittern verfeinert. Im Laufe der Zeit ist wohl so ein auf Erfahrungswerten basiertes System entstanden. Hierdurch ließen sich gewissen Beschwerden und Symptomen ganz bestimmte Druckstellen zuordnen.

Während dieses Wissen in großen Teilen Europas wohl nach und nach verloren ging, entwickelte sich in der Traditionellen Chinesischen Medizin die Akupunktur – welche das Prinzip nochmal verfeinern sollte. Ein zentraler Begriff in der chinesischen Philosophie ist das Qi, welches die Lebensenergie meint, die in allen Dingen fließt. So eine Energie soll auch im menschlichen Körper vorhanden sein. Sind die Flüsse allerdings gestört, kann es im Körper zu Krankheiten und Beschwerden kommen. (2)

Blockaden im Energiefluss als Auslöser für Krankheiten

Ohr - Akupunktur Model - Traditionelle Chinesische MedizinYin und YangDas Qi fließt nach Lehre der Traditionellen Chinesischen Medizin durch die sogenannten Meridiane. Diese Meridiane werden als Laufbahn für die Lebensenergie, also das Qi (auch Chi), verstanden. Diese Energiekanäle bilden keinen geschlossenen Kreislauf, sondern beginnen und enden an bestimmten Körperstellen. Nach dem Verständnis der TCM stehen die Meridiane so auch mit verschiedensten Körperfunktionen und Organen in Verbindung. Entsteht im Energiefluss eine Blockade, können dadurch Krankheiten oder Beschwerden ausgelöst werden.

Ziel der Behandlung durch die Akupunktur ist also das Aufspüren und lösen der angestauten Blockaden im Körper, um so den Energiefluss wieder freizugeben, und so zu einer Erleichterung der Beschwerden zu führen. (3)

Ablauf der Behandlung

Am Anfang der Behandlung steht eine Erhebung des Gesundheitszustandes des Patienten und schließlich die Diagnose.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist die Beurteilung der Beschwerden von Grund auf anders als in der westlichen Medizin. Denn in der TCM benutzt der Arzt vor allem seine Sinne, um zur Ursache der Störung in den Energiebewegungen zu gelangen. Elementare Verfahren sind beispielsweise das Pulsfühlen, die Gesichts- und Zungendiagnose, oder das Erfragen von Kälte- und Wärmeempfinden. Anschließend werden die Befunde nach 8 diagnostischen Kategorien beurteilt, nämlich:

  • Yin-Yang
  • Hitze-Kälte
  • Außen-Innen
  • Fülle-Schwäche

Weiterführend sollte der Befund natürlich mit der Diagnose aus der Schulmedizin zusammengeführt werden, um anschließend einen geeigneten Therapieplan zu erarbeiten. (4)

OhrakupunkturWährend der Behandlung werden dann die dünnen Spezialnadeln auf bestimmte Punkte entlang der Meridiane eingestochen. Größe und Gewicht der Nadeln liegt dabei im Ermessen des Therapeuten. Nadeln die länger angebracht sein sollen, werden zudem mit kleinen Pflastern versehen. Neben dem bloßen Einstechen der Nadeln ist zudem ein Drehen oder sogar elektrische Stimulation möglich. Nach dem initialen Einstechen verspürt der Patient ein dumpfes Schwere- oder Wärmegefühl, manchmal auch ein Kribbeln.

Eine spezielle Form der Akupunktur ist die sogenannte Ohrakupunktur. Hier wird davon ausgegangen, dass über 100 Punkte des Ohres den verschiedenen Körperregionen zugeordnet werden können. Ohrakupunktur ist meist schneller und oft wirkungsvoller als die herkömmliche Akupuntur. Obwohl die moderne Methode erst ca. 40 Jahre alt ist, wird sie heute von vielen Therapeuten angewendet. Allerdings wurden auf dem Ohr bereits im alten China rund 20 Akupunkturpunkte festgestellt. (5.)


Quellenverzeichnis

  1. Naturheilkunde: Akupunktur, https://www.naturheilkunde.de/naturheilverfahren/akupunktur.html, aufgerufen am 17.01.2019
  2. Gesundheit: Geschichte der Akupunktur, https://portal.mein-therapiebedarf.de/therapie-lexikon/meridian/, aufgerufen am 17.01.2019
  3. Therapie Lexikon: Meridian: Energiekanal als Leitbahn für das Qi, https://portal.mein-therapiebedarf.de/therapie-lexikon/meridian/, aufgerufen am 18.01.2019
  4. Deutsche Akupunktur Gesellschaft: Akupuktur, was ist das?, https://deutsche-akupunktur-gesellschaft.de/akupunktur-was-ist-das.html, aufgerufen am 18.01.2019
  5. Gesundheit: Ablauf der Akupunktur, https://www.gesundheit.de/wellness/sanfte-medizin/fernoestliche-therapien/akupunktur-ablauf-der-behandlung, aufgerufen am 18.01.2019
RR

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