Ohrakupunktur: Schmerzlinderung und Heilung durch Nadelstiche

OhrakupunkturIn der Ohrakupunktur (auch Aurikolutherapie) werden Nadelstiche und andere Stimulationstechniken am Ohr eingesetzt, welche Schmerzen und andere Symptome gezielt zu behandeln sollen. Die Ohrakupunktur geht aus der Akupunktur hervor, einem Kernelement der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).

Laut der TCM fließt im Körper das sogenannte Qi, welches bestimmte Körperstellen und Organe durch die Energielaufbahnen (Meridiane) , verbindet. Falls auf den Meridianen eine Blockade entsteht, kann es so zu einer Hinderung im Qi-Fluss, und somit zu Symptomen und Krankheiten kommen. Durch die gezielte Akupunktur bestimmter Druckpunkte, sollen Energieblockaden gelöst, und so eine Linderung der Beschwerden erreicht werden. (1)

Ohrakupunktur mit Ursprung in der traditionellen chinesischen Medizin

Akupunkturpunkte OhrDas Ohr hatte bereits in der Traditionellen Chinesischen Medizin eine zentrale Rolle inne. Viele Grundlegende Meridiane, wie beispielsweise die Yin- und Yang-Meridiane, hatten eine enge Verknüpfung zum Ohr. In Aufzeichnungen aus Zeit der Thang-Dynastie (ca 618-907), lassen sich beispielsweise 20, für die Akupunktur wichtige Punkte finden. Im Jahre 1951 veröffentlichte der französische Allgemeinarzt Paul Nogier Befunde die besagten, dass sich im Bereich der Ohrmuschel Punkte finden ließen, die sowohl druckempfindlich, als auch elektrisch messbar waren. Diese Punkte nutzte er zur Diagnose und Behandlung verschiedener Krankheiten und Symptome. (2)

Wirkungsweise

Ohrakupunktur NadelnDer Ohrakupunktur liege, ähnlich wie bei der Fußreflexzonenmassage, das Prinzip der „Somatotopie“ („soma“=Körper, „topos“=Ort (griech.)) zugrunde. Demnach ließen sich verschiedene Körperregionen Bereichen der Ohrmuschel zuordnen. Der ganze Körper werde also auf bestimmte Bereiche der Ohrmuschel projiziert. (3)

Wie genau die Ohrakupunktur wirkt, ist nicht geklärt. Es wird davon ausgegangen, dass die Behandlung der Reaktionspunkte verschiedene Botenstoffe freisetzen kann, welche dann auf den Körper und das Zentrale Nervensystem wirken sollen. (4)

Zu den typischen Behandlungsbereichen zählen:

  • Gelenkschmerzen
  • Migräne, Kopfschmerzen
  • Reizungen des Ischiasnervs
  • Menstruationsbeschwerden
  • Bluthochdruck
  • Stress

Behandlungsverlauf

AkupunkturnadelnWichtig für die Diagnose ist die Suche nach veränderten Punkten auf der Ohrmuschel. Treten im Organismus Erkrankungen auf, lassen sich wohl in einigen Fällen veränderte, schmerzempfindliche Stellen auf der Oberfläche des Ohres feststellen. So ließen sich beispielsweise bei chronischen Erkrankungen Rötungen, Knötchen oder Schuppenbildungen feststellen.

Die für die Behandlung wichtigen Punkte lassen sich im Verlauf der Diagnosestellung  mithilfe eines Drucktasters oder eines „Punktoskops“(Gerät zur Messung des elektrischen Widerstandes) ausfindig machen. (2) Für eine zielgerichtete Suche werden vom Akupunkteur Karten zur Hilfe genommen, welche die verschiedenen Reaktionspunkte der Körperregionen auf der Ohrmuschel darstellen.(4)

Sobald der Akupunkteur verdächtige Punkte ausmachen konnte, werden diese im weiteren Verlauf normalerweise mit einer Einmal-Nadel gestochen. Die Stimulation der Reaktionspunkte soll einer Erleichterung von Schmerzen und Beschwerden erzielen. Weitere Methoden der Behandlung sind beispielsweise eine punktförmige, elektrische Stimulation der Stellen, oder eine Softlaserbehandlung. (4)


Quellenverzeichnis

  1. Naturheilkunde: Akupunktur, https://www.naturheilkunde.de/naturheilverfahren/akupunktur.html, aufgerufen am 18.01.2019
  2. Paracelsus: Ohrakupunktur, https://www.paracelsus.de/ausbildung/ohrakupunktur/ohrakupunktur.asp, aufgerufen am 18.01.2019
  3. Ganzheitsmedizin: Ohrakupunktur, https://www.ganzheitsmedizin.de/index.php?option=com_content&view=article&id=76&Itemid=73, aufgerufen am 18.01.2019
  4. Netdoktor: Ohrakupunktur, https://www.netdoktor.de/alternativmedizin/ohrakupunktur/, aufgerufen am 18.01.2019
RR

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