Wellness: Maßnahmen eines ganzheitlichen Gesunheitskonzepts
Wellness pur!
Der Begriff Wellness kann aus dem Englischen mit Wohlbefinden und Wohlfühlen übersetzt werden. Wellness steht heute für Maßnahmen, die Bestandteil eines ganzheitlichen Gesundheitskonzepts sind. Darin eingeschlossen sind die gesunde Ernährung, sportliche Betätigung und die mentale Entspannung.
Da der Begriff Wellness Positives vermittelt und nicht geschützt ist, wird er in der Wirtschaft häufig zu Werbezwecken eingesetzt. Die Wellness-Branche in Deutschland ist schätzungsweise 90 Mrd. Euro groß.
Entstehung des Wellness-Begriffs
In einer Monografie von Sir A. Johnson trat der Begriff „… wealnesse“ im Jahre 1654 erstmalig auf. Er wurde allgemein als „gute Gesundheit“ oder „guter Gesundheitszustand“ interpretiert, hatte aber in der Gesellschaft wenig Bedeutung.
Im Jahre 1959 wurde das Wort Wellness von dem amerikanische Sozialmediziner Halbert L. Dunn Wellness neu aufgegriffen. Die Bedeutung in der Gesellschaft nahm stetig zu.
Spätestens seit den 1970er Jahren ist der Begriff Wellness fest etabliert. Im Auftrag der US-Regierung entwickelten Donald B. Ardell und John Travis ganzheitliche Gesundheitsmodelle. Anlass war die Kostenexplosion im amerikanischen Gesundheitswesen. Es sollte verstärkt auf Krankheitsprävention und Eigenverantwortung gesetzt werden.
Nach der Auffassung von Ardell ist Wellness ein Zustand von Wohlbefinden und Zufriedenheit – bestimmt durch die Faktoren Selbstverantwortung, Ernährungsbewusstsein, körperliche Fitness, Stressmanagement und Umweltsensibilität. (1)
Definition eines nicht definierten Begriffs
Wellness ist ein nicht eindeutig definierter Begriff uns so gibt es unterschiedliche Auffassungen und Vorstellungen.
Der amerikanische Arzt Kenneth H. Cooper (bekannt als „The Father of Aerobics“) und der Sozialmediziner Halbert Dunn führen den Begriff Wellness auf die englischen Begriffe well-being, fitness und happiness zurück. Der Begriff ist nach ihrer Auffassung ein Kofferwort – also ein Kunstwort, dass sich aus mindestens zwei Wortsegmenten zusammensetzt. Wellness ist nach dieser Sichtweise ein Lebensstilkonzept. Es zielt auf auf Wohlbefinden (well-being), eine gute körperliche Verfassung (fitness) und Spaß (happiness).
Heute werden unter dem Begriff Wellness Methoden und Maßnahmen verstanden, die das körperliche, geistige und seelische Wohlbefinden steigern.
Welche Maßnahmen zur Steigerung des individuellen Wohlbefindens beitragen, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Daher gibt es auch unterschiedliche Auffassungen darüber, ob lediglich Maßnahmen der passiven Erholung, z. B. Massagen, oder auch sportliche Aktivitäten und eine gesunde Ernährung zu den Wellness-Maßnahmen gehören.
Im weiten Sinne wird Wellness auf folgende Bereiche bezogen:
- Ernährung: gesund und ausgewogen Essen und trinken
- Entspannung: Stress bewältigen und mental entspannen
- Sport / Fitness: Ausdauer, Kraft und Koordination fördern
Diese weite Abgrenzung wird als Medical Wellness bezeichnet. Die Grundlage der Medical Wellness ist vor allem eine gesundheitsbewusste Lebensweise im Alltag. Es geht vor allem um das langfristige Wohlbefinden des Menschen. Krankenkassen, Kurorte und andere Einrichtungen bieten Kurse an, die insbesondere auf die sogenannten Zivilisationskrankheiten abzielen.
Im engen Sinne wird Wellness lediglich auf passive Maßnahmen der Entspannung bezogen. Darunter zählen zum Beispiel eine Massage (Wellness-Massage) oder das Liegen in einer mit heißem Wasser gefüllten Badewanne. Oft wird der Begriff Wellness auch mit Entspannung gleichgesetzt oder unmittelbar mit Urlaub verbunden.
Aktive und passive Wellness
Im alltäglichen Gebrauch werden mit Wellness Maßnahmen bezeichnet, die ohne eigene Aktivität zur Entspannung führen – so zum Beispiel eine Hot Stone Massage, ein Saunabesuch, ein Fußbad oder eine Aromatherapie. Diese Maßnahmen gehören in den Bereich der passiven Wellness.
Für viele Menschen stellt auch Sport eine Form der Entspannng dar – aktive Erholung bzw. aktive Wellness. Bei Ausdauersportarten kommt es nach etwa 1 bis 2 Stunden zur vermehrten Ausschüttung von Endorphinen (sog. Runner’s High), die ein glückliches Gefühl hervorrufen und Schmerzen lindern.
Wellness und Wirtschaft
Der Begriff Wellness ist sehr positiv besetzt. Er vermittelt Entspannung, Gesundheit, Urlaub und ein gutes Lebensgefühl. Daher wird der Begriff häufig zu Werbezwecken genutzt. So gibt es z. B. Wellnesshotels, Wellnessdrinks, Wellnessurlaub und Wellnesssocken. Nicht immer tragen die so bezeichneten Produkte zu einer merklichen Steigerung des Wohlbefindens bei.
Das Wirtschaftsforschungsunternehmens Global Insight (Deutschland) GmbH hat im Jahre 2003 Umsatzzahlen zur Wellness-Branche in Deutschland berechnet und prognostiziert. Es wurden sämtliche mit dem Begriff Wellness in Verbindung stehenden Umsätze eingerechnet – so z. B. kaloriearme Lebensmittel, Aufenthalte in Wellnesshotels, der Besuch von Sonnenstudios oder Fitnessstudios.
Statistik und Prognose zum Wellness-Markt Deutschland (2):
- 1999 54,3 Mrd. Euro Umsatz
- 2000 56,9 Mrd. Euro Umsatz
- 2001 60,2 Mrd. Euro Umsatz
- 2002 61,5 Mrd. Euro Umsatz
- 2003 65,0 Mrd. Euro Umsatz
- 2004 68,8 Mrd. Euro Umsatz
- 2005 72,9 Mrd. Euro Umsatz
Demnach wächst der deutsche Wellnessmarkt, gemessen am Umsatz, mit einer jährlichen Rate von etwa 3,1 %. Dieses Wachstum weiter angenommen, ist der Wellnessmarkt im Jahre 2012 etwa 90,3 Mrd. Euro groß.
- Wikipedia: Wellness, wikipedia.org, abgerufen am 13.04.2010.
- Wellnessverband: Marktdaten, Wellnessmarkt Deutschland, abgerufen am 24.04.2012.