Aerobic: Dynamische, rhythmische Gruppenfitness zu motivierender Musik
Aerobic bezeichnet ein dynamisches, rhythmisches Fitnesstraining. Das Workout findet in der Gruppe zu motivierender Musik statt.
Der Begriff aerobe bezieht sich auf „Ausdauer“, welches mit dem zweiten Grundelement Koordination kombiniert wird. (1)
Die rhythmischen Bewegungen bieten nicht nur einen Spaßfaktor dank motivierendem Trainer und aktivierender Musik, sondern können sich auch positiv auf die Gesundheit auswirken.
Aktuelle Formen setzen auf einen medizinischen Fokus, bei denen vor allem gelenkschonende Ausführungen Aufmerksamkeit bekommen. (2)
Geschichtlicher Rückblick der Aerobic
Den Ursprung hat Aerobic in den Sechzigern Jahren, als der amerikanische Arzt Kenneth. H. Cooper ein aerobes Training entwickelte, um Herz und Lunge zu stärken.
Durch die große Beliebtheit wurden in Folge bisherige Gymnastikprogramme um Ausdauer erweitert. (1)
Die große Aerobic-Welle fand allerdings in den Achtziger Jahren – beginnend in den USA – statt. Die anregende, motivierende Musik im Mix mit leicht erlernbaren Bewegungen lockte damals Massen ins Fitnessstudio. (2)
Der weltweite Durchbruch im Jahr 1982 kam dank des Gymnastikprinzips von Jane Fonda und die Aerobic-Übungen von Sydne Rome. Ab 1982 wurden Aerobic-Sendungen auch im deutschen TV ausgestrahlt.
In der DDR wurde Aerobic unter dem Begriff Popgymnastik populär.
Im Gegensatz zu früheren Varianten hat darüber hinaus der Anteil an tänzerischen Elementen zugenommen.(1)
Beliebte Aerobic-Varianten
Während beim Aerodance für Fortgeschrittene traditionelle Schrittformen mit Tanzelementen aus Jazz und Funk kombiniert werden, liegt der Schwerpunkt der Step-Aerobic auf der Nutzung einer Step-Plattform.
Tar Bo verbindet wiederum dynamisch ausgeführte Aerobic- und Kampfsportelemente.
Beim Bodytoning werden verschiedene Kräftigungsübungen mit Hilfsmitteln kombiniert.
Während es sich bei Zumba um ein Fitness-Konzept handelt, bei dem die Übungen mit internationalen und lateinamerikanischen Tänzen gemixt wird, nennt sich die gemischte Form aus Pilates, Yoga und Tai Chi Body Balance.
Beim Body Pump werden wiederum intensive Kräftigungsübungen mit Langhanteln ausgeführt. (1)
Darüber hinaus unterscheidet man intensive Formen wie Step oder High Impact und Low Impact mit niedriger Intensität. Entsprechend wird letzteres für Anfänger empfohlen. (2)
Eine Choreografie bezeichnet einen Mix aus Aerobic-Übungen, die auf klassischer Gymnastik und Tanz basieren. (1)
Gesundheitliche Aspekte von Aerobic
Während sich Übungen bei mittlerer bis hoher Belastung positiv auf die Schnellkraftausdauer auswirkt, wird zusätzlich das Rhythmusgefühl verbessert.
Auch die Koordination von Arm- und Beinbewegungen wird gefördert.
Zusätzlich wird die gesamte Muskulatur angesprochen.
Aufgrund der häufig schnellen Rhythmen wird das Herz-Kreislauf-System aktiviert, so dass sich vor allem die aerobe Kapazität verbessert.
In Abhängigkeit der Aerobic-Varianten und der ausgewählten Musik wird auch die Belastungssteuerung angesprochen. Diese kann je nach Zielgruppe – von Anfänger bis Fortgeschrittene – angepasst werden.
Auf psychologischer Ebene wird darüber hinaus das Gruppengefühl gefördert, Stress abgebaut und ein gutes Körperempfinden gesteigert. (2)
Abnehmen durch Aerobic
Während auf der einen Seite die Fettverbrennung angeregt wird, erhöht sich auch der Stoffwechsel durch Aerobic.
Dadurch eignen sich die Übungen bei regelmäßiger Anwendung auch zur Gewichtsreduktion.
Je nach Variante des Aerobics – in Abhängigkeit der jeweiligen Intensität – ändert sich allerdings das Verhältnis aus Kalorienverbrauch und Fettabbau.
Bei den Aerobic-Varianten High Impact und beim Step fällt der Kalorienverbrauch bei geringer Fettverbrennung dank hoher Intensität hoch aus.
Das weniger intensive Low Impact ist wiederum ideal zum Fettabbau geeignet, auch wenn vergleichsweise wenige Kalorien verbannt werden.
Kontraindikationen und gesundheitliche Risiken
Aufgrund eines schnellen Richtungswechsels beim Aerobic werden Bänder, Gelenkknorpel, Muskeln und Sehnen belastet.
Um sich vor einer Überbelastung zu schützen, ist neben eines moderaten Trainings auch ein ausreichendes Warm-up wichtig.
Ansonsten drohen schmerzende Gelenke, Bänder-Risse oder Muskelzerrungen.
Insbesondere rhythmische Sprünge bedeuten eine hohe Stoßbelastung für Knie- und Sprunggelenke, für die Wirbelsäule und für das Hüftgelenk.
Wer unter Gelenkproblemen leidet, sollte nur die Low Impact-Variante durchführen. Gleiches gilt für Hypertonie (ein hoher Bluthochdruck) und für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.
Um die Stoßbelastung auf Wirbelsäule und Gelenke durch die rhythmischen Sprünge zu reduzieren, sind stoßdämpfende Schuhe (spezielle Aerobic-Schuhe) und ein schwingender Boden sinnvoll.
Darüber hinaus sollte auf ein nach vorne gekipptes Beckens verzichtet werden. (2)
Quellenverzeichnis
- Wikipedia.de: Aerobic, https://de.wikipedia.org/wiki/Aerobic, abgerufen am 19. März 2019
- Techniker.de: Aerobic, https://www.tk.de/techniker/magazin/sport/basics/aerobic-2007076, abgerufen am 19. März 2019