Anatomie: Definition, Ursprünge und Wissenswertes
Unter dem Begriff der Anatomie, auch Körperbau-Lehre genannt, ist ein medizinisch-wissenschaftliches Fachgebiet zu verstehen, das sich mit der Morphologie des Menschen auseinandersetzt. Hierunter wiederum versteht man einen Teilbereich der Biologie, der sich mit der Lehre von Formen und Strukturen von Organismen beschäftigt.
In den Bereich der Anatomie fallen somit alle Erkenntnisse und sämtliches Wissen rund um den Aufbau eines Lebewesens.
In der klassischen Anatomie wird eine weltweit gültige Einheitssprache verwendet, die auf lateinischen und griechischen Begriffen basiert.
Die Körperbau-Lehre des Menschen
Im Bezug auf den Menschen bedeutet Anatomie die Lehre vom Muskel- und Knochenaufbau des Menschen. Ebenso fließen in den Bereich Erkenntnisse über die Beschaffenheit der inneren Organe sowie dessen Zellaufbau und Zellstruktur ein. Somit beschäftigt sich die Anatomie mit der Gesamtheit des Aufbaus des menschlichen Körpers.
Die Ursprünge
Bereits in der Steinzeit fand man Höhlenmalereien, die auf erste anatomische Untersuchungen am menschlichen Körper schließen lassen. Diese wurden offenbar an toten Lebewesen durchgeführt und können als erste anatomische Untersuchungen des Urzeitmenschen betrachtet werden.
Anatomie und Kunst
Ab der Renaissance erstreckte sich die Bedeutung der Anatomie nicht mehr nur auf den medizinischen Sektor. Auch im Bereich der bildenden Künste nahm die Körperbau-Lehre eine zentrale Rolle bei der Ausbildung von Studenten ein. Zahlreiche namhafte Künstler verschiedener Zeitepochen gaben sich dem Studium dieser Wissenschaft hin und wurden hierdurch maßgeblich in ihrem Schaffen beeinflusst.
Bekannte Beispiele hierfür sind der Maler Albrecht Dürer sowie das „Allround-Genie“ Leonardo da Vinci.
Der Einfluss anatomischer Erkenntnisse auf die Schulmedizin
Generell lässt sich sagen, dass die Einschränkung einer Körperfunktion oder eines Körperteils stets weitreichende und umfassende Auswirkungen auf den gesamten Organismus mit sich bringt. Aus diesem Grund bilden Erkenntnisse der Körperbau-Lehre eine zentrale Grundlage der Schulmedizin in allen Belangen: der Bekämpfung und Erforschung von Krankheiten sowie der Erhaltung der Gesundheit des Menschen.
Viele Forscher haben im Laufe der letzten Jahrhunderte intensiv den Körper des Menschen sowie dessen Funktionsvielfalt untersucht. Auf der Grundlage dieser zahlreichen Erkenntnisse beruhen heutige Teilgebiete der Anatomie.
Pathologische Anatomie
Die pathologische Anatomie beschäftigt sich mit der krankhaften Veränderung von menschlichen Körperteilen. Daraus lassen sich wichtige Rückschlüsse auf die Entstehung und den Verlauf verschiedener Krankheiten ziehen. Eine Heilung und Vermeidung von Krankheiten ist ohne anatomische Erkenntnisse nicht möglich.
Aus Sicht der modernen Wissenschaft lässt sich somit jede Erkrankung oder „Normabweichung der Funktionen“ des menschlichen Körpers mithilfe verschiedener Änderungen rund um die Anatomie erklären.
Heutzutage lassen sich daher viele Erkrankungen des Menschen durch Untersuchungen entsprechend behandeln. Denn die Medizin weiß heute um die Wechselwirkungen der verschiedenen Organe, Muskeln und Knochen im menschlichen Körper und ist daher stets um eine ganzheitliche Betrachtungsweise eines Patienten bemüht.
Anatomie und Vitalität
Das Maß an Vitalität und Energie in einem Menschen wird nachhaltig von der Beschaffenheit und Unversehrtheit des Körpers des Menschen beeinflusst. Diese Erkenntnis verdankt die heutige Medizin den Grundlagen der Anatomie.