Hamam: Bade- und Wellnesseinrichtung zur intensiven Körperreinigung

HamamDer Hamam (alternativ Hammam) ist eine Bade- und Wellnesseinrichtung zur intensiven Körperreinigung mit gleichzeitigen sinnlichen Erfahrungen. Es ist auch unter den Namen „Türkisches Bad“ oder „Orientalisches Bad“ bekannt.

Der Hamam hat seinen Ursprung im arabischen Raum – vor allem in der Türkei. In einem aus typischerweise drei Räumen bestehenden Hamam herrschen etwa 38 ° Celsius bei gleichzeitig hoher Luftfeuchtigkeit.

Ursprung und Geschichte des Hamam

Der Hamam hat seinen Ursprung im arabischen Raum, in der Türkei und im Iran. Aus diesem Grund ist er auch als „Türkisches Bad“ oder „Orientalisches Bad“ bekannt.

Seine Geschichte geht auf das römische Thermalbad zurück und reicht bis 800 Jahre zurück. Bereits im Osmanischen Reich waren die opulenten Gemeinschaftsbäder beliebt. Entstanden ist die sinnliche Körperkultur hauptsächlich in Anatolien und Istanbul. In der heutigen Zeit gibt es dort noch imposante Badehäuser zu besichtigen. (1)

Der Ursprung für diese spezielle Form der intensiven Reinigung sind die strengen Hygienevorschriften im Islam. Der Bau eines Hamam wurde in der Vergangenheit daher häufig als eine religiöse Stiftung gesehen. Wohlhabende Moslems stellten die Einrichtungen zur Verfügung, damit ärmere Glaubensbrüder die Reinigungsvorschriften ihrer Religion einhalten konnten. Das arabische Wort „hamam“ bedeutet auf Deutsch „wärmen“.

Aufbau eines Hamam

Im Hamam herrscht eine Temperatur von etwa 38 Grad Celsius und eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit, die der Einrichtung auch den Namen „Türkisches Dampfbad“ eingebracht hat.

Ein Hamam besteht aus drei Räumen.
Im ersten Bereich, dem Camekan, kleidet sich der Besucher aus und ersetzt seine Kleidung gegen das Pestemal, einem Hüfttuch, dass während des Besuchs getragen wird. Die erste Dusche, zum Abspülen von Alltagsschmutz, findet hier mit der traditionellen Olivenseife statt.
Der darauf folgende Raum heißt Hararet. Hierbei handelt es sich um ein Dampfzimmer, in dem intensive Reinigungsanwendungen und Massagen durchgeführt werden. Die Wärme dringt bis in die Muskulatur ein und führt so zur Entspannung.
Der letzte Raum im Hamam ist der Sogukluk. Dieser Raum dient der Ruhe und Erholung nach den anstrengenden Massagen im Hararet.

Ablauf der Zeremonie im Hamam

Die erste Reinigungsphase ist das Abduschen von Alltagsschmutz unter der Dusche. Darauf folgen eine Reihe intensiver Anwendungen, die den Effekt haben sollen, körperlich und geistig gereinigt und erholt zu sein.
In der zweiten Phase, im Hararet, wird über den Wasserdampf erreicht, dass die Hautporen sich öffnen. Peelings mit einem Handschuh aus Ziegenhaar entfernen abgestorbene Hautzellen. Dieses Peeling wird entweder von Mitarbeitern des Badehauses vorgenommen oder durch den Badenden selbst. Dabei folgt die Anwendung einer vorgegebenen Reihenfolge. Das Peeling beginnt beim Rücken und der Rückseite der Beine. Anschließend folgen der Oberkörper und die Vorderseite der Beine, dann die Arme, der Hals und das Gesicht. Für die Reinigung des Intimbereichs wird eine besondere Nische aufgesucht. Nur hier ist vollständige Nacktheit erlaubt.

Nach jedem Peeling werden warme Wassergüsse durchgeführt. Für diese Güsse nutzt jeder Besucher seine eigene Tas, eine Messingschale, die speziell für das Hamam genutzt wird. Den Schluss der Reinigung bildet eine anstrengende Massage mit Seifenschaum. Nach der abgeschlossenen Reinigung werden Mineralien und Flüssigkeit wieder aufgefüllt. Hierfür werden im Ruheraum entweder schwarzer Tee (Cay) oder gesalzener Joghurt (Ayran) gereicht. (2)

Männer und Frauen im Hamam

Ursprünglich sollen Frauen und Männer ihre Reinigungszeremonie ungestört erleben. Aus diesem Grund gibt es traditionell getrennte Bereiche für beide Geschlechter. Einrichtungen, die nicht religiös ausgerichtet sind, bieten allerdings auch die Möglichkeit zum gemeinsamen Baden an. Grundsätzlich ist in einem Hamam aber vollständige Nacktheit ebenso verboten wie indiskrete Blicke und Anzüglichkeiten jeder Art. (3)


Quellenverzeichnis

  1. wikipedia.org: Hamam, https://de.wikipedia.org/wiki/Hamm%C4%81m, abgerufen am 9.11.2017.
  2. hamaminstitut.com: Türkisches Hamam, https://www.hamaminstitut.com/index.php?option=com_content&task=view&id=12&Itemid=27, abgerufen am 9.11.2017.
  3. migration-business.de: Die Etikette im Hamam, https://www.migration-business.de/2012/08/der-hamam/, abgerufen am 9.11.2017.
RR

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