Spiritualität: Erfahrung einer Einheit mit Gott oder dem Kosmos

Spiritualität: Erfahrung einer Einheit mit Gott oder dem KosmosSpiritualität (lateinisch Spiritus, Geist) ist ein Glaube (oder eine innere, subjektive Gewissheit), der sich auf das Sein und den Sinn bezieht und individuell aus persönlichen Erfahrungen bezogen wird, die außerhalb des Bereiches alltäglicher Wahrnehmung zu liegen scheinen und für den Erlebenden von tiefster Bedeutung sind.

Manche Lexika setzen Spiritualität mit Frömmigkeit oder Religiosität gleich. Andere beziehen es lediglich auf dessen Gebrauch in der modernen New Age Szene.

Spiritualität und Religion

Der grundlegende Unterschied zwischen den Begriffen Spiritualität und Religion ist die Stellung des Individuums bzw. dessen Funktion im Gesamtsystem.

Während bei den typischen monotheistischen Religionen (Christentum, Judentum, Islam, etc.) der Glaube auf verschiedenen, vorgefertigten Dogmen aufbaut und die direkte Erfahrung weniger zu berücksichtigen scheint, ist die Spiritualität mehr ein Gefühl innerhalb des Individuums oder einer Gruppe, welches durch eigene Erfahrung zur inneren Gewissheit geworden ist.

Diese Erfahrungen bezeichnete man seit jeher als mystische Erlebnisse oder auch als solche der Gnade und der Erleuchtung. Eines ihrer typischsten Charakteristika ist die Intensität und Bedeutungsfülle, die sie für den Erlebenden bereithalten.

Spirituelle Praktiken: Meditationsübungen Spirituelle Praktiken

Zur Erlangung dieser außerordentlichen Bewusstseinszustände und der dadurch induzierten Lebensweisen, gibt es unzählige Wege.

Während in östlichen Systemen wie dem Buddhismus oder dem Hinduismus eher auf Meditationsübungen und/oder Askese zurückgegriffen wird, bedienen sich westliche hermetische Gruppen speziellen, okkulten Ritualen (die oft auch Elemente aus der Meditation enthalten).

Besonders in älteren Kulten, wie bei den Amazonasindianern Südamerikas, dienten seit jeher so genannte Halluzinogene, wie der meskalinhaltige Peyotlkaktus (Lophophora williamsii) oder Ayahuasca (ein stark psychedelischer Trank aus verschiedenen Pflanzen) zur Induzierung solcher spiritueller Trancezustände.

All diese Techniken haben gemein, dass sie den Probanten in andere Bewusstseinszustände versetzten. Dadurch wird sein Erleben der Welt gänzlich verändert und ihm somit neue Existenzerfahrungen ermöglicht.

An der Spitze dieser Phänomene steht die Erfahrung einer Einheit mit Gott oder dem Kosmos, anders gesagt mit allem Seienden. Dies war und ist seit jeher Ziel der meisten spirituellen Gruppen: Die Vereinigung mit dem Ursprung, die Rückkehr zu Gott, zur höchsten und letzten Wahrheit, Transzendenz des Ichs.

RR

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